
Drei- bis viermal schnelleres Schweißen beim Rohrleitungsbau mit dem EWM-Schweißverfahren pipeSolution (Großkraftwerk Mannheim – Block 9).
Wirtschaftliche Effizienz und Umweltschutz schließen einander nicht aus, sondern führen in vielen Bereichen zu einer Win-win-Situation und mehr Wachstum. Für die schweißtechnische Industrie und deren Kunden gilt das in besonderem Maße. Innovative Technologien und hocheffiziente Schweißprozesse ermöglichen den Anwendern Einsparungen bei zugleich geringerer Umweltbelastung. Damit erzielen Unternehmen und Betriebe eindeutige Wettbewerbsvorteile am Markt.
EWM Hightec Welding setzt als größter deutscher Hersteller von hochinnovativer Schweißtechnologie seit vielen Jahren auf Lösungen, die den Kunden kürzere Schweißzeiten sowie einen geringeren Rohstoff- und Energieverbrauch ermöglichen. Die dadurch niedrigeren Produktionskosten gehen einher mit dem nachhaltigen Schutz der Umwelt. EWM konzentriert sich sowohl auf die wirtschaftliche als auch ökologische Effizienz seiner Produkte und fasst seine Aktivitäten unter dem Dach der Initiative blueEvolution zusammen.
Innovative Schweißprozesse ermöglichen Kosteneinsparungen. Neben der „Hardware“, wie Schweißgeräten, Drahtvorschüben, Schweißbrennern oder Schweißzusatzwerkstoffen, sind es vor allem die von EWM entwickelten Schweißverfahren, die gleichermaßen umweltfreundlich und in erheblichem Maße kostensenkend sind. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Sprühlichtbogen spart der Anwender des vom Unternehmen patentierten MIG/MAG-Schweißprozesses forceArc Zeit und Material. Denn dabei ist etwa bei der Schweißnahtvorbereitung kein oder nur ein wesentlich kleinerer Öffnungswinkel als bei Standardprozessen zu bearbeiten.
So konnten beispielsweise im Mobil-Kranbau durch konstruktive Anpassungen der Schweißstelle Einsparungen von 40 Prozent im Draht- und Gasverbrauch und eine Reduzierung der Fertigungszeit um 50 Prozent erzielt werden. Der hohe Wirkungsgrad der Invertertechnologie in Verbindung mit energiereduzierten Fügeverfahren spart darüber hinaus Primärenergie, bei 100 Stunden Schweißzeit immerhin 400 Kilowattstunden Strom. Mit einer gesamten Kosteneinsparung von 56 Prozent trägt EWM damit zu einer erheblichen Senkung der Produktionskosten auf Kundenseite und einer gleichzeitigen Verringerung der CO2-Emissionen bei.
Die Autorin ist geschäftsführende Gesellschafterin der EWM Hightec Welding GmbH. Dort ist die Diplom-Betriebswirtin seit 1984 tätig. Susanne Szczesny-Oßing engagiert sich in Institutionen und Verbänden, unter anderem in der IHK-Vollversammlung Koblenz, im Technologiebeirat Rheinland-Pfalz und als stellvertretende Präsidentin im DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren.
Genauso wie forceArc ermöglichen auch die anderen Schweißprozesse coldArc und pipeSolution eine Kostenminimierung bei der Vor- und Nacharbeit. Zudem sind die EWM-Verfahren nahezu spritzerfrei, was ebenfalls zu einem geringeren Ressourceneinsatz und zur deutlichen Reduktion von Schleifarbeiten führt. Auch bei der Senkung von Schadstoff-Emissionen im Schweißrauch hat die EWM-Technologie einen klaren Vorsprung. So sind diese beim wärmereduzierten coldArc-Lichtbogen bis zu 75 Prozent niedriger als bei einem Standard-Kurzlichtbogen. Bei forceArc macht die Reduzierung der Schadstoffe gegenüber einem Standard-Sprühlichtbogen bis zu 60 Prozent aus.
Umwelttechnologie-Unternehmen setzen auf innovatives Schweißen. Solche Einsparpotenziale sind für jedes metallverarbeitende Unternehmen interessant. Wenn diese gar auf dem Gebiet der Umwelttechnologie und des nachhaltigen Wirtschaftens aktiv sind, haben Effizienz und Nachhaltigkeit eine nochmals höhere Priorität. Schon beim Bau der Produktionsanlagen zählt jede Möglichkeit, Ressourcen einzusparen. So setzt beispielsweise Voith Industrial Services beim Bau des hocheffizienten Block 9 für das Großkraftwerk Mannheim auf EWM-Technologie. Dort kommt nun mit pipeSolution ein Schweißprozess zum Einsatz, der ursprünglich in den Vorschriften gar nicht vorgesehen war. Die Verantwortlichen überzeugten sich schnell von dem wirtschaftlicheren Verfahren, das sie mit der wohl auf dem Markt vielseitigsten Stromquelle, der alpha Q von EWM, umsetzten.
Die hohe Qualität und zugleich deutlich effizientere Möglichkeit beim Schweißen von Rohren ließ den TÜV Hessen das Zertifikat und damit die Zulassung erteilen. Heute schweißt Voith mit der eingesetzten Technologie drei- bis viermal schneller und spart zudem einige hundert Kilogramm Schweißzusatzdraht. Schon beim Bau dieses hochmodernen Kraftwerks, das mit der Kraft-Wärme-Kopplung eine besonders umwelt- und klimaschonende Strom- und Fernwärmeerzeugung ermöglicht, ist Nachhaltigkeit also gewährleistet.
Auch Bollegraaf, Hersteller von Maschinen und Anlagen für das Wertstoffrecycling, schwört auf das innovative Schweißverfahren forceArc. Dem Fügeprozess bescheinigt das holländische Unternehmen, in allen Punkten seiner Philosophie von nachhaltiger Produktion zu entsprechen. Weitaus weniger Energie, entscheidend weniger Schweißzusatzdraht, ein äußerst geringer Aufwand für die Nacharbeit und eine dadurch um eineinhalb Tage geringere Durchlaufzeit einer Recyclingmaschine sind dort Fakten für höhere Effizienz und Umweltfreundlichkeit. Schon heute beträgt die Kosteneinsparung durch die EWM-Technologie etwa zehn Prozent. Durch konstruktive Anpassungen peilt Bollegraaf sogar eine Steigerung der Wirtschaftlichkeit von mindestens 25 Prozent an.blueEvolution bedeutet auch konsequente Weiterentwicklung. Solche Erfolge sind für EWM die Bestätigung, dass der Einklang von Ökologie und Wirtschaftlichkeit nicht nur möglich, sondern Prämisse für die Zukunftsfähigkeit ist. Zugleich ist damit der Ansporn verbunden, blueEvolution als Verpflichtung zu sehen, konsequent neue Technologien zu entwickeln, die noch effizienter sind. Etwa zehn Prozent des EWM-Jahresumsatzes fließen in die Forschung und Entwicklung.
Auch das gemeinsame Engagement mit anderen Unternehmen in vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekten wie Green Carbody, ENERWELD und der Effizienzfabrik gehören dazu. Verantwortung für die Umwelt wird damit zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor – für einen Hersteller von innovativer Schweißtechnologie genauso wie für seine Kunden.