Der Olympiastützpunkt (OSP) Rheinland-Pfalz/Saarland, die zentrale Förder- und Serviceeinrichtung für Spitzenathleten der beiden Bundesländer, hat seinen Hauptsitz an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken. Betreut werden hier schwerpunktmäßig die Sportarten Badminton, Leichtathletik, Ringen, Rudern und Triathlon. Aber auch Top-Athleten im Turnen, Schwimmen, Fußball oder Basketball nutzen die Infrastruktur und den Service in Saarbrücken, wo insgesamt rund 100 Spitzensportler gefördert werden. Die wichtigste Aufgabe des Olympiastützpunktes als Serviceleister des Spitzensports besteht dabei in der umfassenden Beratung und Betreuung der Nachwuchs- und Spitzensportler sowie ihrer Trainer.

Das Herz des OSP schlägt im Saarbrücker Stadtwald an der Hermann-Neuberger-Sportschule, die sich in den letzten Jahren dank zahlreicher Investitionen zu einer der modernsten und besten Trainingsstätten weltweit entwickelt hat, wie der deutsche Triathlon-Olympiasieger von Peking 2008, Jan Frodeno, nicht müde wird, wieder und wieder zu betonen. Nach zahlreichen Neubauten – etwa eines Hauses der Athleten, einer Leichtathletik- und einer Schwimmhalle – sowie Renovierung der anderen Sportstätten und Infrastruktur erstrahlt des Gelände, auf dem der Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland beherbergt ist und die betreuten Sportler leben und trainieren, in nie dagewesenem Glanz. Die Zauberformel, mit der die Qualität dieser hochmodernen Trainingsstätte und Goldschmiede für olympische Erfolge am besten beschrieben ist, heißt „kurze Wege“.
Der Olympiastützpunkt in Saarbrücken besticht durch sein Gesamtpaket auf einem Fleck: Sporthallen, Krafträume, Laufbahn, Physiotherapie, Reha, medizinische Abteilungen, Sportlerunterkünfte … alles liegt ganz nah beieinander. Auf neun Hektar mitten im Grünen bietet das Gelände der Hermann-Neuberger-Sportschule den OSP-Sportlern einmalige Bedingungen zum Trainieren, Lernen und Leben.
Denn außer den optimalen Trainingsstätten, einer sportgerechten Verpflegung durch einen Sterne-Koch, einem Tagesinternat für die Nachwuchssportler der nur wenige Kilometer entfernten „Eliteschule des Sports“, des Gymnasium am Rotenbühl in Saarbrücken, sowie Apartments für 45 Spitzensportler, bietet der Olympiastützpunkt durch seine unmittelbare Nähe zur Universität des Saarlandes, der privaten Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement sowie der BSA-Akademie auch ideale Bedingungen, um spitzensportliche Karriere und berufliche Ausbildung in Form eines Studiums miteinander zu kombinieren. Wohn- und Schlafzimmer, Trainingshalle und Hörsaal im Umkreis von 500 Metern – eine solch zeitsparende Konzentration der Infrastruktur gibt es wohl nirgends sonst.
Dass das Saarland als kleinster deutscher Flächenstaat dieses Merkmal im Spitzensport durchaus als Standortvorteil ausspielen kann, belegen die hervorragenden Kontakte des Olympiastützpunktes zum Landessportverband für das Saarland, und zu zahlreichen Unternehmen, die als Förderer der Top-Athleten des Landes auftreten, und nicht zuletzt auch zum Ministerium für Inneres und Sport des Saarlandes sowie zur Stiftung Deutsche Sporthilfe und zur Sporthilfe Rheinland-Pfalz/Saarland. So wurde etwa speziell zur Förderung der Spitzensportler im Saarland eine Sportfördergruppe der Polizei an der Fachhochschule für Verwaltung eingerichtet, so dass Athleten neben ihrer sportlichen Karriere auch zu Polizeikommissaren ausgebildet werden können.
Egal ob Universität, Fachhochschule, Ausbildungsplätze, Praktika oder schulische Laufbahn der Sportler – bei allen Fragen rund um die berufliche Entwicklung und die Probleme, die dabei entstehen, diese in Einklang mit dem harten Training für olympische Erfolge zu bringen, helfen die Laufbahnberater als Serviceleister des OSP.
Das Umfeldmanagement mit dem Knüpfen starker sozialer Netzwerke gehört mit zu den wichtigsten Aufgaben der Olympiastützpunkte, denn irgendwann geht auch die erfolgreichste Sport-Karriere einmal zu Ende, und nur wenige Athleten können dann von ihrem Sport weiter leben, die meisten müssen also den Sprung ins Berufsleben schaffen.

Das Know-how, das der Olympiastützpunkt den Sportlern und Trainern zur Verfügung stellt, umfasst natürlich auch den medizinischen Bereich. Egal ob Physiotherapie, Reha nach Verletzungen, spezielles Athletiktraining zur Vorbeugung von gesundheitlichen Problemen oder sportmedizinische Gesundheits-Checks und Leistungsdiagnostik, bei denen der OSP in Saarbrücken seit Jahren mit den renommierten Sportmedizinern der Saar-Uni wie Olympia-Arzt Prof. Wilfried Kindermann und Prof. Tim Meyer kooperiert, die ihre Räume ebenfalls in Sichtweite der Trainings- und Wohnanlagen der Sportler haben:
In all diesen Bereichen arbeiten am Olympiastützpunkt erfahrene und hochmotivierte Experten, die gemeinsam mit den am OSP beschäftigten Trainern sowie den Bundestrainern der Sportverbände die Athleten auf Spitzenleistung vorbereiten und bei ihrer kontinuierlichen, langfristigen Leistungsentwicklung auf dem Weg in die Weltspitze begleiten.
Potenzielle Leistungsreserven finden und erschließen, dabei helfen auch die Biomechaniker des OSP, die mit speziellen Analysegeräten, Videoauswertung und hochmodernen Mess-Systemen die Bewegungen der Sportler untersuchen und oft wertvolle Tipps zur Technik- und Trainingsoptimierung geben können. Eine Abkürzung auf dem Weg zu olympischem Edelmetall gibt es zwar auch am Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland nicht. Da führen nur jahrelanges hartes, intensives Training zum Ziel. Aber bessere Bedingungen, diesen oft steinigen Weg zu beschreiten, werden Sportler wohl kaum sonst wo vorfinden können.
Der 1958 geborene Autor hat Biologie und Sportwissenschaften in Mainz studiert. Nach seinem ersten Staatsexamen für das Gymnasial-Lehramt begann er als Referent für Leistungssport beim Landessportbund Rheinland-Pfalz und leitete 1990 bis 1993 den Olympiastützpunkt zu Mainz. Nach der Fusion der Stützpunkte Mainz und Saarbrücken wurde er 1994 Geschäftsführer des OSP Rheinland-Pfalz/ Saarland, den er seit 2000 leitet.