„Wir lösen die Probleme“
Die Region Stuttgart als Kernregion Baden-Württembergs bildet als Wirtschafts- und Lebensraum ein einzigartiges Netzwerk. Menschen aus 170 Nationen tragen zu Forschergeist, Innovationskraft, kultureller Ausstrahlung, Lebensfreude und Zukunftsorientierung bei. Hightech-Produzenten, Großindustrie, vor allem aber der leistungsstarke Mittelstand, zu dem das Handwerk gehört, machen den Wirtschaftsraum zum markanten Problemlöser.
Nicht nur den hier ansässigen Weltfirmen ist es zu verdanken, dass die Region Stuttgart seit vielen Jahrzehnten zu den bedeutendsten und erfolgreichsten Wirtschaftsstandorten Europas gehört. Einen entscheidenden Anteil daran haben die innovativen und qualitätsbewussten Mittelständler – darunter etwa 30.000 Handwerksbetriebe. Die große Wirtschaftskraft der Region schlägt sich auch im Marktpotenzial nieder: Mit einer Kaufkraft von mehr als 20.000 Euro pro Kopf gehört die Region Stuttgart zu den deutschen Top-Regionen. Hier sind überdurchschnittlich viele hoch qualifizierte Arbeitskräfte tätig. Dies stärkt und erklärt die außerordentliche Wettbewerbsfähigkeit des Standorts, denn innovative und intelligente Aus- und Weiterbildungsangebote sind hier selbstverständlich.

Betriebe mit hoher Produktivität
Dass das Handwerk für die Wettbewerbsfähigkeit Europas von entscheidender Bedeutung ist, haben auch die Politiker bei der Europäischen Konferenz für das Handwerk und Kleinunternehmen im April 2007 in Stuttgart erkannt. „Handwerk und Mittelstand werden auch im 21. Jahrhundert das besondere Markenzeichen und der Schlüsselfaktor schlechthin der europäischen Wirtschaft sein“, lautete das Resümee der hohen Politik. Voraussetzung ist, dass das Handwerk den durch die Globalisierung und den technischen Wandel beschleunigten Strukturwandel bewältigen kann. Hierzu bedarf es solcher wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen, die zulassen, dass die Unternehmen ihre Stärken und Potenziale umsetzen können. Denn: Einen fairen Qualitätswettbewerb brauchen die heimischen Handwerksbetriebe keinesfalls zu scheuen. Sie sind modern, flexibel und weisen eine hohe Produktivität auf.
Da das Handwerk seine Angelegenheiten gerne selbst in die Hand nimmt, wirkt die Handwerksorganisation aktiv an der Fortentwicklung der Branche mit. Mitwirken heißt mitbestimmen. Mitbestimmen heißt mitgestalten.
Die Handwerkskammer Region Stuttgart ist dabei die Stimme des Handwerks – unterstützt von zahlreichen Ehrenamtsträgern in den Kreishandwerkerschaften mit ihren Innungen und vielen weiteren Organisationen.
Das gemeinsame Ziel: eine wirtschaftlich optimale Zukunft für die Mitgliedsbetriebe sichern. Das gelingt, wenn die Interessen gebündelt werden. Vor allem da, wo das Handwerk eine gute Lobby braucht – gegenüber der Politik, in der Öffentlichkeit, bei den Medien. Die Handwerkskammer setzt dort an, wo die Handwerker der Schuh drückt – weniger Staat, Senkung der Sozialabgaben und der Steuerlast, Entbürokratisierung und Flexibilisierung am Arbeitsmarkt. Außerdem erfüllt die Kammer öffentliche Aufgaben: im Berufszulassungswesen wie im Prüfungsrecht, bei der Lehrlingsausbildung oder bei der Bekämpfung der Schwarzarbeit. Seine Belange organisiert das Handwerk selbst am besten, viel effizienter als der Staat es könnte.
Handwerkskammer bedeutet aber auch Service aus einer Hand. Service, der die Betriebe bei allen geschäftlichen Belangen professionell unterstützt. Kompetente Beratung, zuverlässige Information und gezielte Qualifizierung bei allen Fragen zum Büro, zur Werkstatt, zur Baustelle. Das Beratungsteam der Kammer „versteht sein Handwerk“.
Handwerk steht für Qualifizierung
Die Handwerksbetriebe sind häufig Motor des Mittelstands, sie sind leistungsstark, innovativ, vielfältig und differenziert. Der Wirtschaftszweig Handwerk zählt im Großraum Stuttgart fast 200.000 Beschäftigte. Sehr viele von ihnen leisten ihren Beitrag zur Ausbildung junger Menschen. Auch für die weiteren Schritte auf der Karriereleiter im Handwerk bietet die Region zahlreiche Möglichkeiten. So bereiten beispielsweise die Meisterschulen Jahr für Jahr Hunderte von jungen Handwerkern auf die Meisterprüfung vor. Die Teilnehmer kommen teilweise sogar von weit her.
Auch die Bildungsakademie Handwerkskammer Region Stuttgart qualifiziert Azubis, Gesellen und Meister – wer will, hat sogar die Möglichkeit, dort an der Akademie das Studium mit dem Titel „Betriebswirt des Handwerks“ abzuschließen.

„Neue“ Märkte
Neben dem handwerklichen Können stehen im Betriebsalltag die Kundenorientierung und die Dienstleistung an oberster Stelle. Als Chance verstehen die Unternehmer die ständig neuen Anforderungen. So sind zahlreiche Unternehmer auf die steigende Nachfrage nach Energieberatung und Gebäudesanierung professionell vorbereitet. Egal, ob die Nachfrage von privater Seite, der öffentlichen Hand oder von gewerblicher Seite kommt. Energie sparen müssen alle. Die Sanierung zu energiesparenden Gebäuden wird schon seit mehreren Jahren öffentlich bezuschusst. Nun werden Haus- und Wohnungseigentümern CO2-reduzierende Maßnahmen mehr denn je schmackhaft gemacht. Damit soll auch für mehr Wachstum und Beschäftigung gesorgt werden. Handwerksbetriebe können davon profitieren, denn sie sind mit ihrer Kompetenz die geborenen Umwelt- und damit Klimaschützer.
Auch die rasch alternde Gesellschaft mit ihren Bedürfnissen nach speziellen Produkten und Dienstleistungen ist für Handwerksunternehmen ein sehr interessanter Markt. Die auf den „Seniorenmarkt“ spezialisierten Betriebe sind in der Lage, zwei zentrale Gesichtspunkte zur Sicherung und Erhöhung der Lebensqualität umzusetzen: die Gestaltung der Wohnung und den Erhalt der Gesundheit.
Der 1958 geborene Elektroinstallateur-Meister und Betriebswirt des Handwerks ist geschäftsführender Gesellschafter der Firma Elektro Nürk in Nürtingen-Zizishausen. Nach seiner ehrenamtlichen Tätigkeit unter anderem für den Fachverband Elektro- und Informationstechnik auf Landes- und Bundesebene wurde Reichhold im Jahr 2005 zum Präsidenten der Handwerkskammer Region Stuttgart gewählt.