Angebot auf jeweilige Unternehmenssituation angepasst. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Förderung von Investitionen bei kleinen und mittleren Unternehmen. Dabei geht es um die Bereitstellung des erforderlichen Kapitals für den Betriebsmittelbedarf, für Personalkosten oder um die Liquidität sicherzustellen. Ziel ist es, optimale Gesamtfinanzierungspakete aus zinsverbilligten Darlehen, Zuschüssen oder auch Bürgschaften für das Unternehmen zu schnüren.
Vor allem Beteiligungen gewinnen über die klassischen Förderinstrumente hinaus an Bedeutung. Sie decken insbesondere einen höheren Kapitalbedarf für die Wachstumsfinanzierung ab. Sie verbessern darüber hinaus die Bonitäts- und Ratingsituation eines Unternehmens, die Finanzierung kann sich flexibel und rechtzeitig an die Unternehmenssituation anpassen. Das unternehmerische Risiko aber verteilt sich auf mehrere Schultern. Über ihre Tochter Kapitalbeteiligungsgesellschaft mbH (NKB) hat die NBank einen mit Mitteln des Landes und der EU ausgestatteten Fonds aufgelegt. Über ihn stärkt sie die Kapitalbasis kleiner und mittlerer Unternehmen, um wachsen zu können. Die Investments verfolgen keinen Branchenfokus. Gerade im Transitland Niedersachsen bedarf es einer funktionierenden Infrastruktur. Sie zu fördern ist für eine Volkswirtschaft, die wettbewerbsfähig sein will, unabdingbar. Nicht nur von Großprojekten wie dem Jade-Weser-Port gehen Impulse für wirtschaftliches Wachstum aus. Auch die vielen kleinen Förderprojekte unterstützen unternehmerisches Handeln: Indem sie kleine und mittlere Unternehmen mit ausreichend Wasser und Energie versorgen, sie an den Verkehr anbinden oder ihre Ansiedlung erleichtern, schaffen sie neue Arbeitsplätze.Innovationen sind der Schlüssel für wirtschaftlichen Erfolg. Ein Schlüssel für die kleinen und mittleren Unternehmen, um sich angesichts der sich rasant verändernden Wettbewerbsbedingungen zu behaupten, sind Innovationen. Gerade bei der Finanzierung von Innovationen stoßen diese Unternehmen auf Hürden. Zu Beginn lässt sich die Marktakzeptanz einer Idee schwer abschätzen. In der Regel erfordern Innovationen einen hohen Kapitalbedarf, weil vor dem potenziellen Erfolg hohe Personal- und Materialkosten anfallen, ohne dass dieser Erfolg gesichert wäre. Die Kreditvergabe ist für Banken und Sparkassen daher mit schwer kalkulierbaren Risiken verbunden. Kleine und mittlere Unternehmen sind aber von Fremdkapital stark abhängig, weil es ihnen an finanziellen Ressourcen mangelt und ihnen der direkte Zugang zum Kapitalmarkt kaum möglich ist. Eine optimierte Innovationsförderung hilft einige dieser Hürden zu nehmen und Risiken zu verringern. Kleine und mittlere Unternehmen werden mobilisiert, neue Produkte, Verfahren und Dienstleistungen zu entwickeln, statt nur vorhandene Produkte zu verbessern.
Unternehmen durch Förderung zu Investitionen in Mitarbeiter motivieren. Innovationen setzen qualifiziertes Personal voraus. Den Grundstein legen Wissen und Kreativität. Mit den Programmen des Landes zur Arbeitsmarktförderung ermutigt die NBank Unternehmen, in die Aus- und Weiterbildung ihrer Beschäftigten zu investieren. Solche Investitionen sichern dringend benötigten Fachkräftenachwuchs. Einen besonderen Schwerpunkt legen die Programme auf die bessere Qualifikation von Älteren, Zuwanderern und Frauen, um vorhandene Potenziale auszuschöpfen. Genauso unterstützt werden kleine und mittlere Unternehmen dabei, sich von einem professionellen Berater in entscheidenden Unternehmenssituationen begleiten zu lassen. Oft fehlt es diesen Unternehmen an ausreichenden personellen und organisatorischen Ressourcen. Der Berater hilft Management- und Informationsdefizite zu beheben. Unternehmen, die ihr Innovationspotenzial gerade erst entdecken, besitzen spezifische Bedürfnisse. Um eine Idee umzusetzen, benötigen sie Strukturen und qualifiziertes Personal. Sie suchen nach einem Zugang zu Ressourcen in den Bereichen Forschung und Entwicklung. Zunehmend wird es deshalb darauf ankommen, Forschungsergebnisse aus den Hochschulen in die Unternehmen zu transferieren. Schon heute fördert die NBank mit Mitteln des Landes und des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) die Zusammenarbeit zwischen Universität und Unternehmen, aber auch die Ausgründungen aus der Hochschule. Auf einmalige Weise findet diese Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft im „Innovations-Inkubator“ der Leuphana Universität Lüneburg statt. Das Großprojekt mit seinen zahlreichen Innovationsprojekten zielt neben der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen darauf ab, das Forschungs- und Entwicklungspotenzial insbesondere kleiner und mittlerer Unternehmen zu stärken. Es werden neue Ideen und Verfahren entwickelt sowie hochqualifizierte Absolventen bereitgestellt.Beratung verschafft Transparenz über Fördermöglichkeiten. Transparenz über die Förderungen von Land, Bund und EU, die in Niedersachsen in Anspruch genommen werden können, erhalten Unternehmer über die NBank-Beratung. Je intensiver Unternehmen sie in Anspruch nehmen, umso passgenauer kann gefördert werden und umso nachhaltigeren Erfolg verspricht die Förderung am Ende. Land und Unternehmen profitieren gleichermaßen.
Das Verständnis von Beratung geht dabei über eine allgemeine Förderberatung hinaus. Bei komplexen Anträgen, zum Beispiel in der EU-Förderung, werden Unternehmen von der ersten Idee bis zum Antrag begleitet. Bei Bedarf werden außerdem Finanzierungsgespräche mit Hausbanken angeboten und Kontakte zu Investoren über die Business Angels in Niedersachsen oder über die Eigenkapital-Plattform NCapital bereitgestellt. Die Kompetenz regionaler Partner wie beispielsweise der kommunalen Wirtschaftsförderungen, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern oder der Banken und Sparkassen vor Ort ist wichtiger Eckpfeiler für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Kammern und Wirtschaftsförderer kennen die regionalen Märkte, deren Gegebenheiten und Voraussetzungen. Banken und Sparkassen sind sowohl der erste Kontakt bei Finanzierungsfragen als auch Partner bei der dauerhaften Finanzierung. In die Zusammenarbeit sind ebenfalls die Wirtschafts- und Sozialverbände eingebunden. Wohl zu kaum einer Zeit ist der niedersächsische Mittelstand so gefordert gewesen wie heute. Mit Innovation und Qualifizierung kann er sich den Herausforderungen, wie sie beispielsweise die Globalisierung und der demografische Wandel hervorbringen, stellen, und er kann sich dabei stets auf starke Partner verlassen.Michael Kiesewetter (Jahrgang 1969) ist seit Ende 2010 Vorstandsvorsitzender der NBank, der Investitions- und Förderbank Niedersachsen. Zuvor ist er seit 1995 in der NORD/LB tätig gewesen. Zuletzt leitete er dort die Konzernentwicklung der Landesbank. Davor war er Abteilungsleiter für Nordosteuropa sowie Vorstand einer Bankentochter der Nord/LB in Lettland.