Beck’s Bier und Jacobs Kaffee, Mercedes Benz und Airbus, Container und Satelliten – all das sind Bremer Erfolgsgeschichten. Geschichten mit einer spannenden Vergangenheit und eine großartigen Zukunft. Bremen und Bremerhaven sind zusammen zwar das kleinste Bundesland, aber überzeugen bundesweit mit ihrer Kombination aus traditioneller Hansestadt mit innovativen Zukunftsfeldern und Seestadt mit dem viertgrößten Containerhafen Europas. Bremen zeigt eine starke Wirtschaftsleistung und ist die Metropole im Nordwesten Deutschlands.
Bremerhaven ist mit führend beim Automobilumschlag. So verlief die Entwicklung der bremischen Wirtschaft im Jahr 2011 auf hohem Niveau. Deutliche Indikatoren dafür sind zum Beispiel der Gesamtumschlag der bremischen Häfen, der um 17 Prozent auf rund 81 Tonnen stieg, sowie der Containerumschlag in Bremerhaven, der um 21,5 Prozent auf gut 5,9 Millionen TEU stieg. Oder der Automobilumschlag: Nach 1,59 Millionen Fahrzeugen im Jahr 2010 wurden 2,1 Millionen Fahrzeuge in 2011 umgeschlagen. Neben Zeebrügge bleibt Bremerhaven die wichtigste europäische Drehscheibe für den Automobilumschlag.
Apropos: Das Mercedes-Benz-Werk in Bremen ist mit mehr als 12.000 Mitarbeitern der größte private Arbeitgeber in der Region. Dort werden pro Jahr rund 250.000 Fahrzeuge produziert wie die Mercedes-Benz C-Klasse, demnächst wird das Werk sogar zum Kompetenzzentrum für diese Baureihe. Die Wertschöpfungskette beginnt direkt vor der Haustür: In Bremen haben sich mehr als 600 Zulieferer der Automobilindustrie angesiedelt, insbesondere im Gewerbepark Hansalinie in der Nähe des Mercedes-Benz-Werkes. Das rund 155 Hektar große Gewerbegebiet liegt direkt an der Autobahn A1 und ganz in der Nähe der A27. Dort arbeiten rund 2.000 Mitarbeiter in etwa 70 Unternehmen. Neben verarbeitendem Gewerbe, Dienstleistern und einem DHL-Logistikzentrum gehören die meisten Unternehmen zum Automotive-Bereich.
Top-Food-Marken aus Bremen. Technik und Know-how, das ist typisch Bremen. Aber nicht zu vergessen die leckere Seite der Stadt: Seit 1876 wird Beck’s Bier in Bremen gebraut, heute gehört die Brauerei zur Unternehmensgruppe Anheuser-Busch InBev. Kraft Foods Deutschland hat seinen Sitz in Bremen und steht für Marken wie Milka oder Jacobs. Hachez Chocolade wird in der Bremer Neustadt produziert, und das DMK Deutsches Milchkontor, eines der in Europa führenden Unternehmen der Milchindustrie, hat seine Zentrale in der Airport-Stadt.
Kellogg’s Deutschland produziert täglich bis zu eine Million Packungen Corn Flakes & Co. in der Überseestadt.
Stadtentwicklung verbindet Wohnen mit Arbeiten. Dort, wo in den vergangenen zehn Jahren aus einem ehemaligen Hafengebiet ein neuer Stadtteil entstanden ist. Es ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas mit einer einzigartigen Mischung aus altem und neuem Gewerbe, Historie und Moderne, Kultur, Wohnen und Gastronomie. Das 300 Hektar große Areal ist nur wenige Kilometer von der Innenstadt entfernt, die direkte Lage am Wasser macht es für Wohnen und Gewerbe attraktiv. Heute sind mehr als 450 Unternehmen mit rund 9.000 Beschäftigten in der Überseestadt zu finden. Die Mischung ist groß: Von Rickmers Reismühle und der Bremer Rolandmühle, die als mittelständisches Familienunternehmen in der sechsten Generation geführt wird, über Werbeagenturen und Architekten bis zur Silberwarenmanufaktur sind viele traditionelle und auch viele junge Unternehmen dabei. Zudem steht in der Überseestadt der Weser Tower. Er ist das mit 82 Metern höchste Bürogebäude in Bremen und wurde 2010 fertiggestellt.
Es gibt noch viele weitere stetig wachsende Stadtteile und Gewerbegebiete. Das Güterverkehrszentrum GVZ steht mit über einer Million Quadratmetern funktionaler Hallenfläche für Logistik, Produktion und Großhandel europaweit an der Tabellenspitze. 150 Unternehmen mit über 8.000 Mitarbeitern haben hier ihren Sitz, auch das größte Hochregallager Europas gehört dazu. Die Lage an der zusammenlaufenden Spitze der Nordrange prädestiniert das Zentrum als Link globalisierter Warenströme. Mit der Eröffnung des JadeWeserPort steht Bremen im Mittelpunkt der drei bedeutenden norddeutschen Häfen Bremerhaven, Wilhelmshaven und Hamburg. Die hohe Ausbaukapazität sichert auch weiteren Unternehmen eine Chance, in der „ersten Reihe“ attraktiven Konditionen zu investieren.
Auch die Airport-Stadt, das Gebiet rund um den Bremer Flughafen, ist ein hochinteressanter Teil von Bremen geworden. Die EADS-Unternehmen Airbus (3.200 Mitarbeiter am Standort Bremen) und Astrium (1.000 Mitarbeiter) haben dort ihren Sitz, aber auch ganz junge Institutionen wie das European Offshore HSSE Center, dem im nordeuropäischen Raum einzigartigen Sicherheitszentrum für den Offshore-Bereich. Insgesamt sind in der Airport-Stadt rund 16.000 Mitarbeiter in etwa 500 Unternehmen beschäftigt.
Bremen profitiert nicht nur von einem lebhaften Miteinander innerhalb der Stadtteile, sondern auch von einem fruchtbaren Austausch zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Der Technologiepark, der in den vergangenen 20 Jahren rund um die Universität entstanden ist, ist gelebtes Beispiel dafür. Seit der Gründung hat er sich zu einem der führenden Hochtechnologiestandorte Deutschlands entwickelt, Siemens und die OHB AG haben dort ihren Sitz genauso wie auch das Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie oder das Fraunhofer Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung. Auf einer Fläche von rund 170 Hektar arbeiten heute mehr als 400 Unternehmen mit rund 6.500 Mitarbeitern. Wahrzeichen des Technologieparks ist der 120 Meter hohe Fallturm, eine in Europa einzigartige Forschungseinrichtung, in der seit 1990 täglich Experimente unter Schwerelosigkeit durchgeführt werden.
In Bremen wird praxisnah geforscht. Im Juni 2012 wurde die Universität Bremen in der dritten Runde der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder für ihr Zukunftskonzept ausgezeichnet – die Uni Bremen hat sich zu einer der erfolgreichsten deutschen Forschungsuniversitäten entwickelt. Aus dem vielfältigen Fächerangebot ragen die marinen Wissenschaften, die Informatik, die Produktionstechnik und die Material- und Werkstoffwissenschaften heraus. Die Hochschule Bremen prägt den Wissenschaftsstandort mit ihren internationalen Studiengängen für Technik und Wirtschaft. Die Hochschule Bremerhaven hat innovative Schwerpunkte in der Wirtschaftsinformatik, technischen Logistik und Biotechnologie, während die internationale Jacobs University sowohl natur- und ingenieurwissenschaftliche als auch geistes- und sozialwissenschaftliche Studien anbietet. Dazu kommen die vielen wissenschaftlichen Institute wie das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven oder das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Bremen. Sie alle stehen in einem engen Austausch mit der Wirtschaft, es gibt viele spannende Forschungsprojekte, auch in gezielter Zusammenarbeit mit Unternehmen. Und daraus werden vielleicht wieder neue Bremer Erfolgsgeschichten. Die Stimmung in Bremen ist voller Optimismus, wir sind bereit für neue Ideen und bieten Ihnen ideale Startbedingungen und Fördermöglichkeiten für eine gesunde Zukunft.
Der 1976 in Bremerhaven geborene Autor ist seit dem Jahr 2010 Mitglied des Senats der Freien Hansestadt Bremen. Seit Juni 2011 ist er in Doppelfunktion als Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen sowie als Senator für Justiz und Verfassung tätig. Zuvor war Martin Günthner selbstständiger Kommunikations- und PR-Berater.