Auch wenn die Schweiz nicht der Ursprung der Uhrenfabrikation ist – sie gilt dennoch weltweit als der Standort für eine Uhrenindustrie auf allerhöchstem Niveau. Das hat seinen Grund.
Obwohl die Uhren zuvor schon in Italien, Deutschland, Frankreich und England produziert wurden, hat sich die Uhrenindustrie in der Schweiz mit etwa 650 Herstellern und rund 40.000 Angestellten breit aufgestellt und ihre Fähigkeiten ständig mit dem Anspruch auf Perfektion ausgebaut und verfeinert.
Weitere Säulen des typisch schweizerischen Erfolges sind technologische Innovation, Präzision und ein auf den Export orientiertes Marketing. Das Ergebnis spricht für sich, denn 95 Prozent der Chronometer werden im Ausland abgesetzt.
Der weltweiten Wirtschaftskrise zum Trotz – die hochwertigen Uhrenprodukte aus der Schweiz bleiben gefragt.
Rund 90 Prozent der hierzulande hergestellten Uhren sind elektronisch und nur zehn Prozent sind mechanische. Mit diesen zehn Prozent wird jedoch die Hälfte des Exportgewinns erwirtschaftet. Eben dieser kleine Anteil an der Gesamt-Uhrenproduktion ist es auch, der immer wieder den Menschen zu begeistern und zu fesseln vermag. Mechanische Uhren sind komplex und nach dem schweizerischen Ideal auch hochpräzise.
Die Prinzipien des klassischen mechanischen Chronographen sind zwar allerspätestens seit dem Jahre 1862 bekannt. Aber der Zustand des Vollkommenen ist in technischer Hinsicht so gut wie nie erreicht. Verbesserungen und zeitgemässe Modifikationen sind fast immer möglich. Die verschiedenen Hersteller in der Schweiz haben daher die für sie typischen Kompetenzen sukzessive vertieft.
So hat sich auch Maurice Lacroix, eine der ganz wenigen unabhängigen schweizerischen Uhrenmanufakturen, der Pflege des Uhrmacherhandwerks verschrieben. Das Unternehmen entwickelt aber bewusst eigene Produkte mit neuen Manufakturwerken, Zusatzfunktionen und Mechanismen. Es legt dabei besonderen Wert auf kreative Ästhetik, Passion fürs Detail, Perfektion und Qualität.
Die einzigartigen Produkte der Marke zeichnen sich insbesondere durch ihre retrograden Anzeigen aus. Zu den besonderen Kompetenzen dieses Herstellers zählt beispielsweise auch der Mondphasenanzeiger. Die Liebe zum technisch Möglichen sollen aber zwei Produktbeispiele verdeutlichen.
Eine beispielhaft erfolgreiche Collection ist Masterpiece. So gilt beispielsweise das Chronographenwerk ML 106, das hochwertige Innere der Masterpiece Le Chronographe, als exklusives Gesamtwerk der Superlative. Bei einem beachtlichen Durchmesser von 36,6 Millimeter ist das Uhrwerk auch hinsichtlich der technischen Umsetzung einzigartig.
Zwar werden die Funktionen der Uhr über ein traditionelles Säulenrad gesteuert. Völlig neu ist aber der Ablauf des Stopp-Mechanismus. Die Innovation: Ein Freigabehebel garantiert das präzise Funktionieren der sensiblen Phasen des Startens und Nullstellens des Chronometers. Auch der atypische und aufwändige 60-Minuten-Zähler ist statt der üblichen 30- oder 45- Minuten-Zähler außerordentlich. Inneres und Äusseres müssen harmonisieren, ob klassisch oder traditionell – nicht zuletzt ist auch das Design der Uhren den Editionen der Masterpiece perfekt angepasst.
Das zweite Beispiel für den Inbegriff von Perfektion schweizerischer Uhrmacherkunst ist die auf nur 20 Exemplare limitierte Mémoire 1 – der erste Mechanismus, der sich erinnern kann.
Ihre Lancierung war ein weltweit beachteter Coup. Die offizielle Präsentation der Uhr erfolgte auf der Baselworld 2008. Maurice Lacroix hatte das scheinbar Unmögliche möglich gemacht. Die Idee: eine Stoppuhr mit nur drei Zeigern in perfekter Verschmelzung von Technik und Ästhetik.
Das 604 Komponenten umfassende Werk sei kurz erklärt: Das Betätigen des in die Krone integrierten grossen Drückers bringt die Grosse Komplikation in Gang.
Der kleine Zeiger bei drei Uhr wechselt von Modus „Time“ auf den Modus „Chrono“. Die Zeiger für Minuten und Sekunden sowie die Stundenscheibe ändern augeblicklich ihre Position. Dienten sie zuvor als Zeitangabe, stehen sie nun der Zeitmessung zur Verfügung. Selbst während der Chronograph läuft, kann per Knopfdruck beliebig oft zwischen beiden Modi gewechselt werden, ohne dass die Information einer der beiden Modi verloren geht. Diese technische Verknüpfung zwischen Zeit- und Chronographenanzeige macht aus der Mémoire 1 eine der kompliziertesten Uhren, die weltweit jemals entwickelt wurden.
Seit der Lancierung des ersten Uhrenmodells im Jahre 1975 hat sich Maurice Lacroix zu einer gefragten Manufakturmarke entwickelt. Mit eigenen Werken sowie der Produktion von komplexen Komponenten für mechanische Kaliber hat sich Maurice Lacroix seit Ende 2006 in die exklusive Riege der Schweizer Uhrenmanufakturen eingereiht. Bei dem Unternehmen werden die Manufakturwerke vollständig in den eigenen Ateliers der Marke konzipiert und entwickelt.
Solche Innovationen bedürfen eines optimalen Zusammenspiels von Passion für die Uhrmacherkunst, industriellem Know-how, handwerklichen Fähigkeiten und technologischem Können sowie natürlich eines ausgeprägten Sinnes für Perfektion in Qualität und Design. Maurice Lacroix investiert deshalb fortlaufend in die Uhrenwerkstätten und das technische Büro in Saignelégier, hat zahlreiche Patente und Markenrechte eintragen lassen und zählt zu den modernsten der Branche.
Maurice Lacroix ist damit eines der Vorzeigeunternehmen der Branche und somit typisch Schweiz!
Martin Bachmann (Jahrgang 1961) hat an der Swiss Business School in Zürich studiert. Er ist – nach beruflichen Stationen in der Uhrenindustrie in Hong-Kong, Singapur und Sydney – seit dem 1. November 2008 Vorsitzender der Geschäftsleitung der Schweizer Uhrenmanufaktur Maurice Lacroix. Zuvor wirkte er für sieben Jahre als Mitglied der Geschäftsleitung in den Bereichen Country Operations/Marketing.