Schleswig-Holstein ist nicht nur ein Land für Wellness- und Erholungssuchende, sondern vor allem ein Wirtschafts- und Technologiestandort mit überdurchschnittlichen Standortbedingungen. Der überzeugende Mix aus verschiedenen Faktoren gibt Schleswig-Holstein im globalen Standortwettbewerb ein unverwechselbares Profil. Von hier aus lassen sich zudem Handels- und Kooperationsmöglichkeiten mit den Nachbarländern im Ostseeraum hervorragend nutzen. Als besondere Wachstumsmotoren erweisen sich Gesundheitswirtschaft, regenerative Energien und maritime Wirtschaft. So sind aus den kleinen Windkraft-Pionieren globale Unternehmen entstanden, die weltweit komplette Windparks errichten.
Die Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB) ist das zentrale Förderinstitut des Landes mit einem Bilanzvolumen von 16,8 Milliarden Euro und rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das Neugeschäftsvolumen betrug 2009 mehr als Zwei Milliarden Euro. Der Förderauftrag besteht in der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen in Schleswig-Holstein und in der Unterstützung des Strukturwandels. Die IB begleitet Existenzgründungen und unterstützt kleine und mittelständische Unternehmen sowie landwirtschaftliche Betriebe (Vollerwerb). Sie steht zur Mitfinanzierung von Investitionen, Umlaufvermögen, Liquiditätsbedarf aber auch von Nachfolgeregelungen zur Verfügung. Das umfangreiche Beratungsangebot der IB bietet bedarfsgerechte Orientierung.
Förderlotsen und Gründerinnenberatung lichten den „Förderdschungel“
Existenzgründungsinteressierte und junge Unternehmen finden in Schleswig-Holstein das ideale Gründerklima vor. Die vernetzte Wirtschaftsförderung optimiert die Startbedingungen. Mit den IB.Förderlotsen und der IB.GründerinnenBeratung wird Unternehmen, freien Berufen und Existenzgründungsinteressierten ein besonderer, unentgeltlicher Service angeboten: Die Fachleute der IB lichten den „Förderdschungel“ und beraten unverbindlich über die Fördermöglichkeiten des Landes, des Bundes und der EU. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Vorbereitung auf Gespräche mit den Hausbanken und dabei speziell auf die Anforderungen an überzeugende Gründungs- und Unternehmenskonzepte.
Der Rat der IB-Fachleute kann bares Geld wert sein und die Gewissheit bringen, keine Fördermöglichkeiten zu verpassen. Mit dem Darlehen „Starthilfe Schleswig-Holstein“ begleitet die IB Erfolg versprechende kleinere Existenzgründungsvorhaben und Festigungsfinanzierungen innerhalb von drei Jahren nach Gründung.
Risikoteilung mit der Hausbank durch Kooperationsdarlehen
In der Finanzmarktkrise und angesichts aktuell veränderter Wirtschaftsprognosen wird unser Produkt Kooperationsdarlehen, mit dem wir Finanzierungen für Unternehmen in Schleswig-Holstein gemeinsam mit der Hausbank schultern, eine wachsende Bedeutung bekommen. Solche Konsortialkredite ermöglichen Risikoteilung und Eigenkapitalschonung bei den Hausbanken; das schafft neue Spielräume bei der Kreditvergabe und erleichtert Unternehmen den Zugang zu neuen Krediten. Notwendige Investitionen bei kleinen und mittelständischen Unternehmen können auf diesem Wege sichergestellt werden.
Aber auch bei einer Förderbank ist ein tragfähiges Finanzierungskonzept Grundvoraussetzung für ihr Engagement. Mit dem Kreditprogramm IB.KMUdirekt gewährleistet die IB Finanzierungen bei kleinen und mittleren Unternehmen, die bei positiver Zukunftsprognose aufgrund einer schwierigen Unternehmenssituation oder wegen des nicht vertretbaren Prüf- und Kreditvergabeaufwands bei den Banken keine Finanzierung erhalten. Die IB kann bei diesem Darlehen den vollen Finanzierungsbedarf auch allein übernehmen.
Sonderdarlehen und Beteiligungskapital zur Stärkung des Eigenkapitals
Die angemessene Eigenkapitalausstattung rückt gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen immer mehr in den Fokus. Eine solide Kapitalbasis ist nicht nur Grundlage für eine ausreichende Kreditschöpfung, mit ihr lassen sich auch konjunkturell schwierige Zeiten besser überstehen. Die IB bietet Sonderdarlehen mit eigenkapitalähnlichem Charakter und ist Ansprechpartner bei Bedarf an Beteiligungskapital. So stellt der „EFRERisikokapitalfonds Schleswig-Holstein II“ Beteiligungskapital insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen sowie Existenzgründungen bereit. Ziel des Mittelstandsfonds Schleswig-Holstein ist die Unterstützung etablierter mittelständischer Unternehmen mit Beteiligungskapital in Höhe von bis zu zwei Millionen Euro.
Wettbewerbsfähigkeit und unternehmerische Basis mit Zuschüssen stärken
Im Rahmen des „Zukunftsprogramms Wirtschaft“ (Laufzeit 2007 bis 2013) verantwortet die IB das Management der Zuschüsse für regionale Projekte und für die betriebliche Investitionsförderung. Für diese Förderung wurden EFRE-Mittel (Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung), Mittel der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ und Landesmittel bereitgestellt. Das „Zukunftsprogramm Wirtschaft“ fördert regionale Projekte und betriebliche Investitionen im gesamten Landesgebiet. Schwerpunkte sind zum Beispiel die Stärkung von Wissen und Innovation, die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und die Stärkung der unternehmerischen Basis. Die durch die Förderung ausgelösten Gesamtinvestitionen sichern bestehende und schaffen neue Dauerarbeitsplätze in den Betrieben.
EU-Beratung und Zusammenarbeit mit anderen Förderinstituten
Die IB koordiniert das „Enterprise Europe Network“ für Schleswig-Holstein und Hamburg: Unter diesem Dach bilden vier Partner einen regionalen Verbund, der umfassende Beratung in Fragen der EU-Förderung von Wirtschaft und Wissenschaft für Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen anbietet. Die EU-Beratung der IB informiert über aktuelle Programme und Finanzierungsmöglichkeiten, bietet Unterstützung von der Antragstellung bis zur Projektumsetzung und kann mit ihrer Vertretung in Brüssel direkt Interessen vertreten. Als Förderbank des Ostseeraums setzt die IB das „Baltic Sea Region Programme“ im Auftrag aller Anrainerstaaten sowie der EU-Kommission an den Standorten Rostock und Riga um.
Die IB arbeitet nicht nur mit den Hausbanken, sondern auch mit ihren Partnern Mittelständische Beteiligungsgesellschaft SH (MBG), Bürgschaftsbank sowie Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH) im Haus der Wirtschaft eng zusammen. Die MBG verbessert die Kapitalbasis von Unternehmen. Die Bürgschaftsbank Schleswig-Holstein sorgt dafür, dass gute Geschäftsideen nicht an mangelnden Sicherheiten scheitern müssen. Die WTSH steht mit ihren Kompetenzen auf dem Gebiet der Innovations- und Außenwirtschaftsförderung bereit.
Die IB hilft individuell und unkompliziert. Interessierte sollten mit ihrer Hausbank über die Einbindung der IB sprechen oder persönlich in Kontakt treten. Erste Informationen gibt es unter www.ib-sh.de im Internet.
Der 1945 in Flensburg geborene Autor studierte nach einer Banklehre Betriebswirtschaft in Kiel. Seit 1972 war er in verschiedenen Positionen bei der Landesbank Schleswig-Holstein tätig, zuletzt als Leiter der Abteilung Firmenkunden. Von dort wechselte er 1999 zur Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB). Seit Juni 2003 ist er Vorstandsvorsitzender der IB.