Stellen Sie sich doch einmal vor, wie Ihr derzeitiger Arbeitsplatz aussieht. Und jetzt überlegen Sie sich einmal, wie Sie Ihre Arbeitswelt gestalten würden, wenn Sie sie verändern könnten. Und? Wie sieht Ihre Arbeitswelt der Zukunft aus? Welche grundlegenden Veränderungen der Arbeitswelt müssen beachtet werden, wenn man vom Arbeitsplatz der Zukunft spricht? In Frankfurt ist diese Zukunft bereits heute zu sehen. New Work City heißt das innovative Konzept von THE SQUAIRE, dem mit 660 Meter Länge und 65 Meter Breite größten Bürogebäude Europas. Hier entsteht im Herzen Europas mit 140.000 Quadratmetern Gesamtnutzfläche ein völlig neues Konzept für Arbeiten und Leben unter einem Dach. Die Dimensionen sind so gewaltig, dass das Gebäude sogar eine eigene Postleitzahl erhalten hat: 60600 und man deshalb von einem neuen Stadtteil sprechen kann.
Der Idee der New Work City liegt die logische Erkenntnis zugrunde, dass Mitarbeiter das wichtigste Kapital der Unternehmen darstellen. Alles dreht sich daher in der New Work City um das größte Kapital der modernen Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft, den Menschen. Denn in allen Unternehmen sind die Mitarbeiter der größte Hebel für Erfolge. Egal, ob es um kreative Ideen geht, intensives Netzwerken oder effiziente Prozesse. Überall spielt der Mensch die entscheidende Rolle. Entsprechend sind die Unternehmenserfolge davon abhängig, wie gut Menschen in ihrem Umfeld arbeiten können und wie wohl sie sich dabei fühlen. Dieser Gedanke war der Ausgangspunkt aller Planungen für die New Work City.
Das Konzept der New Work City: Menschen, ihr Netzwerken und der Faktor Zeit. Basierend auf den neuesten Forschungen, unter anderem von dem US-Zukunftsforscher Professor Richard Florida (University of Toronto), wurden für die New Work City die Schlüsselfaktoren Mensch, Netzwerk und Zeit definiert. Hieraus leiten sich die positiven Mitarbeiter- und damit Unternehmenseffekte ab: direkte Kommunikation mit Netzwerkmöglichkeiten, Wohlbefinden und Zufriedenheit der Mitarbeiter, Effizienzsteigerungen und positive Image-Effekte.
Den Anforderungen der heutigen Wissensgesellschaft folgend sind der Austausch von Informationen und die Qualität persönlicher Kontakte für Unternehmen besonders wichtig. Die persönliche Kommunikation zwischen den Mitarbeitern ist entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens, das bestätigt auch Professor Tom Allen vom Massachusetts Institute of Technology (MIT):
Laut einer Studie des MIT entstehen
80 Prozent aller innovativen Ideen in persönlichen Gesprächen. Dies gilt auch für erfolgreiche Geschäftsabschlüsse. Ebenfalls 80 Prozent aller wichtigen Entscheidungen finden von Angesicht zu Angesicht statt. Aus diesem Grund ist eine der Kernfunktionen der New Work City die optimale Förderung der persönlichen Kommunikation und der erfolgreichen Netzwerkarbeit. Die Förderung solcher persönlichen Kommunikation gelingt unter anderem durch große, als Lebensräume mit unterschiedlichen Themen gestaltete Atrien. Sie laden mit ihren Lounge-Ecken zu Treffen ein, zahlreiche Cafés und Restaurants bieten attraktive Möglichkeiten für Geschäftsessen und die Business-Lounge kann als exklusive Visitenkarte genutzt werden. Das Business- und Conference-Center ergänzt diese Kommunikationsplattformen.
Die optimale Verbindung von Beruf und Privatleben schafft ein ideales Arbeitsumfeld. Laut einer groß angelegten Umfrage des US-Beratungsunternehmens Gensler sind 90 Prozent der US-Büroangestellten davon überzeugt, dass das Arbeitsumfeld sich entscheidend auf ihre Zufriedenheit und damit auch auf die Motivation und Produktivität für das jeweilige Unternehmen auswirkt. Deshalb tut die New Work City alles, um das Arbeitsumfeld positiv zu gestalten. Das bedeutet auch, die Verbindung zwischen Arbeits- und Privatleben zu optimieren.
Zum Konzept gehören Einzelhandelsläden, die zur Erledigung der täglichen Bedürfnisse dienen. Ideal, wenn es im Büro später wird und die „normalen“ Geschäfte bereits geschlossen sind. Das Angebot ist dabei vielfältig und umfasst die Reinigung, den Friseur und reicht über Bekleidungsgeschäfte und den Juwelier bis hin zum fast durchgehend geöffneten Supermarkt. Auch eine Kindertagesstätte ist Bestandteil der neuen Arbeitswelt. Für die Gesundheitsförderung sind ein Medicalcenter sowie ein Fitnesscenter vorgesehen. Eine besondere Unterstützung ist der hauseigene Concierge-Service auf Hotelniveau, der immer bereitsteht, um Botengänge oder andere Dienste zu erledigen. Auch Wellnessangebote tragen neben der kulinarischen Vielfalt und den zwei Hilton-Hotels zur Entspannung bei. Ziel dieser Service- und Entspannungsangebote ist es nicht nur, Stress abzubauen und die Batterien für das tägliche Arbeitspensum aufzuladen. Es geht vor allem darum, Zeit zu gewinnen und somit mehr Freiräume für die wichtigen Dinge im Beruf sowie im Privatleben zu schaffen. Denn das Tagesmanagement von Beruf und Privatleben erfolgreich zu bewältigen bringt ein gutes Gefühl und ist noch bemerkbar, wenn man nach Büroschluss längst wieder zu Hause ist. All diese Maßnahmen tragen zur Zufriedenheit und Unternehmensbindung bei. Die Anwerbung neuer Leistungsträger wird dadurch deutlich vereinfacht, denn die New Work City stärkt die Attraktivität jedes hier angesiedelten Arbeitgebers. Angesichts des immer stärker werdenden Wettbewerbes um die besten Köpfe ist dieser Vorteil nicht zu unterschätzen.
Weitere Studien von Gensler haben erstaunliche Ergebnisse zutage gefördert: Durch das Schaffen moderner Arbeitswelten erzielen die leistungsstärksten Unternehmen der Welt ein Ergebnisplus von 38 Prozent. In einer Potenzialanalyse ermittelten die Berater von Gensler bei US-Unternehmen ein spürbares Einnahmeplus, wenn den Mitarbeitern ein modernes Arbeitsplatzumfeld mit attraktiven sozialen Aspekten zur Verfügung gestellt wird. Und Zahlen des Statistischen Bundesamtes aus Deutschland belegen, dass zufriedene Mitarbeiter deutlich seltener krank sind als ihre unzufriedenen Kollegen. Da der Personalkostenblock laut Bundesamt für Statistik in der deutschen Wirtschaft rund 76 Prozent aller Unternehmensausgaben beträgt, Mietkosten hingegen beispielsweise bei durchschnittlich nur acht Prozent liegen, können hier spürbare Effizienzgewinne realisiert werden.
Die Vorteile der New Work City haben bereits namhafte Unternehmen überzeugt. So verlegt beispielsweise das Beratungsunternehmen KPMG seine Europa-Zentrale von London hierher. Die Mehrzahl der Flächen ist bereits fest vermietet und das Interesse am Gebäude ist groß. Denn es ist nicht nur reizvoll, in einer eigenen Stadt zu arbeiten, mit dem Flughafen vor der Bürotür, dem ICE in der Tiefgarage und den wichtigsten Autobahnen um die Ecke, sondern es spart vor allem Zeit und Kosten. Entscheidend für den Erfolg ist jedoch die konsequente Ausrichtung an den Arbeitsfaktoren Mensch, Zeit und Netzwerken, denn damit sind langfristig überdurchschnittliche Unternehmenserfolge erzielbar.
Der Autor promovierte 1978 zum Dr. jur. an der Universität Wien. Von 1999 bis 2008 war der gebürtige Österreicher aus der Steiermark Vorsitzender der Geschäftsführung der zur Deutschen Telekom AG gehörenden DeTe Immobilien GmbH. Seit 2008 ist er Vorstandssprecher der IVG Immobilien AG.