Mit einer 260-jährigen, kohärenten Unternehmensgeschichte, beginnend 1748 in Lothringen, gehört Villeroy & Boch zu den Industrie-Ikonen Europas. Basis der Marktstellung, des Marken-Renommees und der kontinuierlichen, bereits im 19. Jahrhundert einsetzenden Internationalisierung sind Innovationskraft und konsequente Kundenorientierung.
Als europäische Premium-Marke im Bereich der Badausstattung und der Tischkultur agiert das Unternehmen in 125 Ländern. Mettlach im Saarland ist der Hauptsitz des Konzerns, zu dem heute Werke in zwölf europäischen Ländern, in Mexiko und Thailand gehören. Das börsennotierte Unternehmen erwirtschaftete 2008 einen Umsatz von 841 Millionen Euro, wobei 521 Millionen auf den Unternehmensbereich Bad und Wellness entfielen und 320 Millionen auf den Unternehmensbereich Tischkultur. 2007 gab Villeroy & Boch 51 Prozent des Fliesengeschäfts an die international agierende türkische Eczacibasi Gruppe ab.
Die Marke und ihre Werte
Die Marke steht im Zentrum aller Aktivitäten. Mit ihrer 260-jährigen Tradition verkörpert sie ein Stück europäischer Kultur, Prestige, Designqualität und Authentizität. Gerade auch auf den neuen Wachstumsmärkten besitzt sie durch dieses Profil eine hohe Begehrlichkeit. Sichtbar und erlebbar wird die Marke vor allem in den Shops „The House of Villeroy & Boch“, die weltweit einen einheitlichen Markenauftritt am Point of Sale sichern. Im Mittelpunkt dieses Ausstellungs-Konzepts stehen die Angebotstrategien „Das Bad aus einer Hand“ und „Der komplett gedeckte Tisch“. Mit konsequent ganzheitlicher Präsentation und betont emotionaler Kundenansprache werden Vielfalt, Diversifikation und harmonische Abstimmung der Produkte zum Ausdruck gebracht.
Wettbewerbsfaktor Innovation
Zur Marken-Identität gehört seit den Anfängen des Unternehmens auch Innovationsstärke. Mit zahlreichen technischen und ästhetischen Innovationen hat Villeroy & Boch in seiner langen Geschichte Zeichen gesetzt und weltweit die Trendentwicklung geprägt. Heute besitzen Innovationen eine Schlüsselstellung im Rahmen der Unternehmensstrategie, da das Unternehmen hierin die Chance sieht, auf internationalen Märkten Wettbewerbsvorteile zu erlangen und seine Position weiter auszubauen.
Um die Innovationstätigkeit zu intensivieren und auf eine breite Basis zu stellen, wurde 2000 ein Innovationsmanagement gegründet, das systematisch nach Innovationen forscht. Im Fokus stehen neue, marktnahe Produkte und zukunftsweisende Vermarktungsideen.
Viele dieser Innovationen, wie die pflegeleichte Oberfläche CeramicPlus, das Geruch bekämpfende PurAir WC oder die unsichtbaren Düsen eleganter Whirlwannen, Invisible Jets, haben der ganzen Branche neue Impulse gegeben. 2005 erhielt Villeroy & Boch den „Innovationspreis der deutschen Wirtschaft“ für Produktionstechnik und Design der asymmetrischen Geschirrserie NewWave.
Zu den jüngsten Innovationen im Badbereich gehört ein WC, das vor allem unter Umwelt-Aspekten Maßstäbe setzt: Omnia GreenGain. Mit nur 3,5 Litern pro Spülung ist es ein Meilenstein in puncto Wasserverbrauch.
Ausbau der Internationalisierung
Europa ist nach wie vor für Villeroy & Boch der wichtigste und größte Markt. Da heute vor allem die asiatische und pazifische Region ein hohes Potenzial bietet, baut das Unternehmen seine Position hier durch Akquisitionen und Verstärkung des Vertriebs konsequent aus. Mit dem Erwerb des thailändischen Sanitärproduzenten Nahm hat Villeroy & Boch 2008 im Bereich Bad und Wellness eine Plattform im asiatischen Raum geschaffen. Die lokale Präsenz ermöglicht eine zeitnahe Reaktion auf die Anforderungen und Veränderungen der dynamischen asiatischen Märkte.
Zu den wichtigsten Absatzmärkten dieser Region mit ihren neuen konsum- und markenorientierten Verbraucherschichten zählen China, Indien, Thailand und der Nahe Osten/Emirate.
Auch im Bereich Tischkultur entstanden hier in den letzten drei Jahren zahlreiche „House of Villeroy & Boch-Shops“, darunter in Peking, Bombay, Haiderabad, Katar, Saudi-Arabien.
Die Akquisition der mexikanischen Sanitärwerke der GIS Gruppe im Jahr 2006 ist die Basis für weiteres Wachstum in den langfristig bedeutenden Märkten in Mittel- und Nordamerika. Insgesamt stieg der Auslandsanteil am Umsatz von 46 Prozent (1996) auf heute rund 78 Prozent. Ein Schwerpunkt der internationalen Aktivitäten in beiden Unternehmensbereichen ist das Objektgeschäft. Mit Bad und Wellness- wie auch Tischkultur-Produkten werden, vor allem in der gehobenen Kategorie, Hotels, Krankenhäuser, Ferienwohnanlagen, Seniorenstifts ausgestattet.
Frank Göring, geboren 1961, ist Vorstandsvorsitzender der Villeroy & Boch AG. Nach einem Studium der Betriebswirtschaft begann er seine berufliche Laufbahn bei Procter & Gamble und war ab 1992 in leitenden Positionen, unter anderem bei Reemtsma und der Hero AG tätig. 1997 stieg er als Marketing-Direktor bei Villeroy & Boch ein und wurde im Jahr 2005 in den Vorstand der Villeroy & Boch AG berufen.