Die Idee, herkömmliche Lagersysteme in Apotheken mit einer einzigartigen Innovation zu revolutionieren, entstand bereits während des Studiums der Mechatronik an der Fachhochschule Merseburg. Gefestigt und umgesetzt wurde sie wenige Jahre später nach wegweisenden Erfahrungen bei der Schweizer Consulting Agentur Helbling. Zusammen mit dem damaligen Unternehmensberater Dr. Iwan Zwick wurde alsbald, sowohl mit eigenen finanziellen Mitteln als auch mit externer Unterstützung, die Firma Gollmann Kommissioniersysteme in Halle an der Saale gegründet.
Die Wahl des Standortes kann mit dem enormen Potenzial, das gerade im Ingenieursbereich im Raum Mitteldeutschland zu finden ist, begründet werden. Hier startete das Unternehmen mit einer Handvoll junger Entwickler und Ingenieure. Nachdem der erste Prototyp des revolutionären Kommissionierautomaten binnen kurzer Entwicklungszeit entstand, wurde bereits ein Jahr nach Unternehmensgründung, im April 2007, der erste Automat in der Berliner Pharmland Apotheke installiert. Heute – knapp drei Jahre danach – haben sich die Mitarbeiterzahlen um ein Vielfaches erhöht, so dass bisher rund 80 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Der Thüringer Bahnhof, an dem sich die Unternehmenszentrale befindet, stellt dabei nicht nur einen Ort der Innovation und Idee dar, sondern symbolisiert im wahrsten Sinne des Wortes einen „Ort im Aufbruch“.

In verschiedenen Bauabschnitten wurden am Standort Halle (Saale) seit September 2006 rund 1.500 Quadratmeter Produktionsfläche und bis Mitte März 2008 nochmals weitere 1.500 Quadratmeter in einer denkmalgeschützten ehemaligen Kaffeefabrik aus dem Jahre 1890 ausgebaut. Seit dem ersten Automaten werden die Anlagen vollständig im Unternehmensgebäude am Thüringer Bahnhof montiert und getestet. Der Standort Halle, im Herzen des Kompetenzzentrums Halle-Leipzig, bietet optimale Bedingungen hinsichtlich logistischer Potenziale sowie bestens ausgebildeter Techniker und Ingenieure. Anfang Januar 2009 konnte erneut bewiesen werden, welche Bedeutung dem Industriegebiet am Thüringer Bahnhof beigemessen werden kann:
Die Firma Gollmann wurde als „Ort im Land der Ideen“ im Rahmen von Deutschlands größter Standortinitiative „365 Orte im Land der Ideen“ vom Wirtschaftsminister des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, ausgezeichnet.
In seiner Rede versprach Wirtschaftsminister Haseloff dem Unternehmen einmal mehr jede Unterstützung des Landes.
Innovative Ideen und den Tatendrang, diese bestmöglich umzusetzen, bringen die vielen Absolventen der Fachhochschule Merseburg mit, mit der die Gollmann Kommissioniersysteme GmbH seit der Unternehmensgründung eng zusammenarbeitet. Die Ingenieure sind in den Bereichen Software, Entwicklung, Konstruktion sowie im Service tätig und unterstützen das Team mit ihrer professionellen Arbeit in den genannten Bereichen. Die Verantwortung für die Jugend und die Region Mitteldeutschland als Arbeitgeber wird sehr ernst genommen und junge Menschen werden in den verschiedensten Bereichen ausgebildet. Derzeit sind acht Auszubildende in der Firma beschäftigt.
Als einziger mitteldeutscher Hersteller, der Kommissioniersysteme für Apotheken produziert, konnte sich das Unternehmen in den letzten Jahren sehr gut auf dem Markt und in der Region etablieren.
Die automatischen Rollschrankanlagen sind Lagersysteme, die sowohl in Apotheken als auch im industriellen Sektor eingesetzt werden können. Die Funktionsweise der Automaten ist relativ einfach: Tausende unterschiedliche Medikamente lassen sich in die verfahrbaren Rollschränke nach einem chaotischen System einlagern und binnen weniger Sekunden automatisch wieder auslagern. Dabei muss der Apotheker seine Patienten nicht verlassen, um in den herkömmlichen Schubschränken nach dem passenden Präparat zu suchen, sondern kann dem Beratungsbedarf der Patienten gerecht werden.
Die durch den Einsatz eines Kommissioniersystems entstehende enorme Zeitersparnis sowie die höhere Platzeffizienz wissen derzeit mehr als 60 zufriedene Apotheker bundesweit zu schätzen.
Weitere Kommissioniersysteme auf dem internationalen Apothekenmarkt zu verkaufen sowie den industriellen Sektor stärker zu bedienen ist erklärtes Ziel für die kommenden Jahre. Bisher konnten bereits Systeme nach Australien, Italien und in die Schweiz verkauft werden. An der Unternehmenszentrale in Halle wird das Team in den kommenden Jahren weiter wachsen.
Mehrfache Auszeichnungen für die Innovationsstärke und Schaffenskraft beweisen, welches Potenzial im Unternehmen und vor allem in den Mitarbeitern steckt. Neben der Auszeichnung zum „Ort im Land der Ideen“ hat sich die Gollmann Kommissioniersysteme GmbH erfolgreich gegen zahlreiche Mitbewerber bei der größten Mittelstandsinitiative „Mutmacher der Nation“ durchgesetzt und wurde zum Landessieger Sachsen-Anhalts gekürt. Der dritte Platz beim bundesweiten KfW-Gründerpreis „GründerChampions“ beweist, dass sich die Investitionen in Innovationen, einen durchdachten Markteintritt und die Schaffung von Arbeitsplätzen auszahlen. Der Standort Mitteldeutschland und die Stadt Halle bieten dafür hervorragende Voraussetzungen.
Der Autor studierte Mechatronik an der Fachhochschule Merseburg und absolvierte ein Masterstudium an der renommierten Handelshochschule Leipzig. Er war bei der Schweizer Consulting Agentur Helbling tätig. Zusammen mit Dr. Iwan Zwick gründete er 2006 das Unternehmen Gollmann Kommissioniersysteme, das automatische Lagersysteme für Apotheken und industrielle Anwendungen entwickelt und vermarktet.