Die Rhein-Main-Region ist europäischer Verkehrsknotenpunkt und -drehscheibe Nummer 1, sie ist Heimat der Finanzmetropole und zudem eine Kulturregion von Weltformat. Die reizvolle Kulturlandschaft entlang von Rhein und Main mit den UNESCO-Welterbestätten Kloster Lorsch, Grube Messel und Limes, den unzähligen Schlössern, Burger, Museen, Theatern und historischen Altstädten entfaltet eine einzigartige Anziehungskraft.
Darüber hinaus besticht die Region zwischen Frankfurt, Darmstadt und Wiesbaden mit einer Vielzahl an erstklassigen und bundesweit einmaligen Einrichtungen aus den Bereichen von Forschung und Lehre. Sie spiegelt gleichzeitig die ganze Bandbreite der hessischen Hochschullandschaft, der Universitäten, Fach- und Kunsthochschulen sowie der privaten Hochschulen im engen Verbund mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen von Fraunhofer, Max Planck, Leibniz bis Helmholtz wider. Diese Einrichtungen ermöglichen nicht nur jungen Menschen eine akademische Ausbildung, sondern sorgen für die qualifizierten Mitarbeiter in den Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen.
Erfindergeist und Innovationen sind ein Markenzeichen unseres Landes. Sie stehen für die besondere Leistungsfähigkeit unserer Gesellschaft, unserer Bürger. Diese führende Stellung unseres Landes kann jedoch nur aufrechterhalten werden, wenn auch zukünftig ausreichend qualifizierte Nachwuchskräfte den Innovationsmotor in Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen am Laufen halten. Hierzu trägt der Forschungs- und Wissenschaftsstandort Rhein-Main in herausragender Weise bei. Die Erfolge der hessischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen schaffen die Grundlagen für Innovationen und Wohlstand. Deshalb sind beständige Investitionen in Wissenschaft und Forschung für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes unerlässlich.
Die Hessische Landesregierung hat mit ihrer Schwerpunktsetzung in den Bereichen von Wissenschaft, Forschung und Lehre seit 1999 Weichen gestellt, deren Früchte heute sichtbar werden: insbesondere in der Rhein-Main-Region. An erster Stelle stehen dabei die massiven Investitionen in national wie international wettbewerbsfähige Hochschulstandorte in Frankfurt, Offenbach, Darmstadt, Wiesbaden, Rüsselsheim und Geisenheim. Mit dem Hochschulbauprogramm HEUREKA, mit den Sonderinvestitionsprogrammen von Bund und Land sowie den Mitteln des Hochschulpaktes 2020 wird heute mehr als vier Mal so viel in den Hochschulbau investiert wie 1999.
Dadurch konnten bereits frühzeitig die Voraussetzungen geschaffen werden für adäquate Rahmenbedingungen der derzeit über 100.000 Studierenden in der Region – auch bei weiter steigenden Studierendenzahlen. Insbesondere die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, die mit über 45.000 Studierenden zu den größten deutschen Universitäten zählt, hat davon profitiert. Sie wurde und wird im Rahmen des HEUREKA-Programms defacto neu errichtet. Der Campus Westend als Zentrum der Geistes- und Sozialwissenschaften, der Campus Riedberg als naturwissenschaftlicher Fächerverbund sowie der Campus Niederrad als Standort der Hochschulmedizin stehen beispielhaft für die Anstrengungen der Landesregierung, mit Investitionen im Milliardenbereich die Grundlagen für exzellente Lehre und Spitzenforschung zu schaffen.
Detaillierte Investitionsplanungen für alle acht staatlichen Hochschulen im Rhein-Main-Gebiet, aber auch strukturbezogene Weichenstellung wie die Neugründung der Hochschule Geisenheim im Rheingau 2013 als „Hochschule neuen Typs“ zählen dazu, ebenso wie die weitgehende Autonomie der hessischen Hochschulen: Vorreiter hier waren die Technische Universität Darmstadt, aber auch der Status der Goethe-Universität als Stiftungsuniversität hat bundesweiten Vorbildcharakter.
Neben den beiden Kreativ-Schmieden, der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt und der Hochschule für Gestaltung in Offenbach, prägen darüber hinaus die Fachhochschulen in Wiesbaden, Darmstadt und Frankfurt mit ihrem starken Anwendungsbezug und der engen Verknüpfung von Wirtschaft und Wissenschaft den Charakter des Wissenschaftsstandorts. Sie sorgen für den schnellen Transfer innovativer Ideen aus dem Labor auf die Werkbank.
Moderne Infrastruktur auf der einen, Spitzenforschung auf der anderen Seite sind das Markenzeichen des Wissenschaftsstandorts entlang von Rhein und Main. Hierzu haben nicht nur die Erfolge der Goethe-Universität und der Technischen Universität in Wettbewerben des Bundes wie der Exzellenzinitiative beigetragen: Beispielhaft ist auch der Zuschlag für vom Bund geförderte Projekte wie das Zentrum für Islamische Studien oder die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung, die nach Frankfurt geholt werden konnten. Zudem waren beim Bundeswettbewerb Qualitätspakt Lehre alle Hochschulen der Region überdurchschnittlich erfolgreich.
Beispiellos ist sicher auch der Erfolg der Einrichtungen im hessischen Forschungsförderungsprogramm LOEWE. In diesem Exzellenzwettbewerb, für den allein bis Ende 2014 rund 500 Millionen Euro bereitstehen, konnten insbesondere Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus dem Rhein-Main-Gebiet punkten. Sieben Zentren, 13 Schwerpunkte und weit über 40 Verbundprojekte mit kleinen und mittelständischen Unternehmen dokumentieren eindrucksvoll die Qualität der Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Die Initiative „Hessen schafft Wissen“ hat sich
zum Ziel gesetzt, die Wissenschaftslandschaft Hessen
noch bekannter zu machen.
Dies wird insbesondere auch möglich, weil die Rhein-Main-Region seit jeher eine große Anziehungskraft auf forschungsstarke Unternehmen aber auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen hat. Dazu zählen auch Dutzende renommierte Forschungs- und Wissenschaftsinstitute, darunter das Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GSI. Am GSI entsteht mit Milliardeninvestitionen eine der weltweit größten Anlagen für die physikalische Grundlagenforschung: der Teilchenbeschleuniger FAIR. FAIR ist eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte der Grundlagenforschung in Europa. Es wird weltweit einzigartige Forschungsmöglichkeiten bieten und Wissenschaftler aus aller Welt nach Südhessen locken – vom talentierten Nachwuchs bis hin zu etablierten Professoren.
All dies macht das Rhein-Main-Gebiet zur Heimat zahlreicher Zukunftstechnologien, zum attraktiven Ausbildungsstandort für den akademischen Nachwuchs und zur Kaderschmiede für die besten Köpfe in Wissenschaft und Forschung. Hessen schafft Wissen: Dies gilt ganz besonders für die Rhein-Main-Region.
Der 1972 geborene Volljurist war von 1999 bis 2006 Mitglied des Hessischen Landtages. Von 2006 bis 2009 wirkte er als Stadtrat in Frankfurt am Main. Von 2009 bis 2010 war er als Staatssekretär im Hessischen Ministerium des Innern tätig, bevor er am 31.08.2010 zum Minister des Innern und für Sport ernannt wurde. Seit 2014 ist Rhein Minister für Wissenschaft und Kunst des Landes Hessen.